„Menschen sind wie Kirchenfenster: Wenn die Sonne scheint,

strahlen sie in allen Farben.

Aber wenn die Nacht kommt,

kann nur ein Licht im Innern

sie voll zu Geltung bringen“

Elisabeth Kübler-Ross

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Willkommen…..
…... in der Evangelischen Kirche zu Salzkotten

 

Acht Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges wurde der Grundstein für diesen Kirchbau gelegt.

 

Da infolge des Krieges und der Vertreibung aus den Ostgebieten des damaligen Deutschen Reiches die Zahl der Evangelischen in Salzkotten stark angewachsen war, wünschte sich die Gemeinde sehr einen eigenen Versammlungsort für die Feier der Gottesdienste.

 

Unter der Leitung des damaligen Pfarrers Harry Schulz entstand eine einfache und zweckmäßige Kirche. Die Spende einer brasilianischen lutherischen Synode hatte den Bau ermöglicht.

 

Das Äußere

Wie jeder Kirchbau, so ist auch diese Kirche Zeugnis von Gott und Zeugnis für Gott.

Sie erzählt von Gottes Fürsorge und Initiative für die Welt und jeden Menschen.

Zugleich drücken Menschen in Bau und Gestaltung ihren Dank, ihr Lob, ihr Bekenntnis zu der Macht aus, die sie rettet und ihnen hilft....

 

.... und nach oben!

Erwähnt sein soll auch die Neugestaltung der Decke, die nachdrücklich (in 99facher Wiederholung) die Öffnung des Himmels und damit Gottes barmherzige Zuwendung zur Welt darstellt. Die adventliche Voraussetzung unseres Lebens im Glauben:

Unser Gott kommt und schweiget nicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lass uns deine Herrlichkeit

ferner sehn in dieser Zeit

und mit unsrer kleinen Kraft

üben gute Ritterschaft.

Erbarm dich, Herr.

(Ev. Gesangbuch 263,6)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 „…Ich harrte des Herrn und er neigte sich zu mir […] aus lauter Schmutz und Schlamm zog er mich und stellte meine Füße auf einen Fels, daß ich sicher treten kann; er hat mir ein neues Lied gegeben zu loben unsern Gott.“ (Psalm 40, 3+4).

Davon sprechen die Glocken, das Kirchen“schiff“ und der Turm:

 

·         Der Klang der Glocken sendet seinen Gruß aus SEINEM Reich und lädt dorthin ein. Die kleine Glocke heißt „FREUDE“; oben am Rand steht: „DIE FREUDE AM HERRN IST EURE STÄRKE  NEH.8.10“. Die mittelgroße Glocke heißt „FRIEDE“ und oben am Rand steht:  CHRISTUS IST UNSER FRIEDE. EPH.2.14.


Etwas besonderes ist die große Glocke, die 1955 von Fehmarn nach Salzkotten kam. Sie wurde 1584 von Matias Bennick in Lübeck gegossen. („1584 MATIAS BENNICK ME FECIT LUBECAE“) Sie trägt keinen Namen, sondern folgende Inschrift: DUM  TRAHOR  AUDITE  VOCO  VOS  AD  GAUDIA  VITAE. Übersetzt: „Während man mich zieht, HÖRT(!): Ich rufe euch zur Freude des Lebens“)

·         Der Kirchraum wird nicht von ungefähr „Kirchen S C H I F F“ genannt. Eine Arche in den Turbulenzen unserer Lebenszeit und der Weltzeit will Gott für die sein, die seinem Wort trauen und …..

einsteigen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

......und rechts

…die sieben „Ich-bin“-Worte Jesu aus dem Johannesevangelium und eine besondere Erinnerung aus dem Johannesevangelium, wie Jesu Gegenwart den Jüngern klar wurde.

 

Ich bin die Tür, wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe. Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich. Niemand wird sie aus meiner Hand reißen. (aus Joh. 10)

 

Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten. (Joh. 6,35)

 

Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. (Joh 8,12)

 

Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt, und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. (Joh. 11,25)

 

Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. (Joh. 14,6)

 

Als die Jünger nun ans Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer und Fische darauf und Brot.

Spricht (der auferstandene) Jesus zu ihnen:“ Kommt und haltet das Mahl. Niemand aber unter den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du – denn sie wußten, daß es der Herr war.“ (Joh. 21,9.12)

 

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht;denn ohne mich könnt ihr nichts tun. (Joh 15,5)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

·         Der Kirchturm          unterbricht
das neugierige        Schweifen
unseres Blickes         nach rechts
und links       hin
zu den neuesten                  Attraktionen
oder                               das ängstliche
Ausschauen nach
lauernden Gefahren.
Er lenkt den                        Blick in
eine senkrechte                                    Achse:
So kann                         der Mensch
nachdenken             über OBEN
UND UNTEN –                     das HOHE UND TIEFE                            GOTT UND
DIE WELT                DAS WICHTIGE
UND EITLE                GUT UND
BÖSE  LEBEN
UND TOD
ZEIT UND           EWIGKEIT
DAS  SCHWERE                   UND
DIE                       LEICHTIGKEIT.

 

 

Das Innere

Nachdem die Kirche 50 Jahre unverändert geblieben war, brachte die Renovierung im Jahr 2003 die Entscheidung, nun im Innern neue Akzente zu setzen.  Am auffälligsten sind sicher die Fenster, die nun den Raum prägen.

 

 

 

 

 

 

 

Die beiden Bänder, die sich auf der einen Seite bläulich, auf der anderen Seite rötlich durch die Fenster ziehen, erinnern uns:  Schon kurz nach seiner Entstehung wurde das Christentum einfach nur „der Weg“ genannt.

 

Woher - Wohin?

Der Weg ist nicht das Ziel. Er hat eine klare Orientierung. Diese Kirche ist wie die meisten Kirchen nach Osten ausgerichtet.

Bekanntermaßen geht dort die Sonne auf. Die Sonne und das Licht sind ein Symbol für Gott und Christus. Früh am Morgen fällt das Licht durch das Rosettenfenster und damit auf die Gemeinschaft von Christus und Christen (Weinstock und Reben). Der gegenüberliegende Westen ist das Gegenbild:

Der Platz der Finsternis und des Bösen.

Vor diesem Hintergrund erschließt sich die Gestaltung der hinteren Fenster unter- und oberhalb der Empore:

     

 

 

  

                     

......links

Worte aus dem Alten Testament:

 

Da werden die Wölfe bei den Lämmern wohnen und die Panther bei den Böcken lagern. Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben. Kühe und Bären werden zusammen weiden, dass ihre Jungen beieinander liegen und Löwen werden Stroh fressen wie die Rinder. Und ein Säugling wird spielen am Loch der Otter und ein entwöhntes Kind wird seine Hand stecken in die Höhle der Natter. Man wird nirgends Sünde tun noch freveln auf meinem ganzen heiligen Berge, denn das Land wird voll Erkenntnis des Herrn sein, wie Wasser das Meer bedeckt.  (Jesaja 11,3-9)

 

Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der Herr, und nicht auch ein Gott, der ferne ist? Bin ich es nicht, der Himmel und Erde erfüllt? (Jeremia 23,23+24)

 

So spricht der Herr, dein Erlöser, der Heilige Israels: ich bin der Herr, dein Gott, der dich lehrt, was dir hilft, und dich leitet auf dem Weg, den du gehst.

O daß du doch auf meine Gebote gemerkt hättest, so würde dein Friede sein wie Wasserstrom und deine Gerechtigkeit wie Meereswellen.  Der Herr hat seinen Knecht Jakob erlöst. Sie litten keinen Durst, als er sie leitete in der Wüste. Er ließ ihnen Wasser aus dem Felsen fließen, er spaltete den Fels, daß Wasser herausrann. Aber die Gottlosen haben keinen Frieden.  (Jesaja 48,17.18)

 

Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein.

Ihr seid meine Zeugen, spricht der Herr, und mein Knecht, den ich erwählt habe, damit ihr wißt und mir glaubt und erkennt, daß ich´s bin.

 

Ich, ich bin der Herr, und außer mir ist kein Heiland. Ich bin der Herr, euer Heiliger, der ich Israel geschaffen habe, euer König. So spricht der Herr, der im Meer einen Weg und in starken Wassern Bahn macht.  (Jesaja 43,1.10.11.15.16)

 

 

 

Die Fenster der Westseite

Im Anfang, als Gott Himmel und Erde schuf, war es so:  „...und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.“ (Gen 1,2)

 

Von daher kommen wir. Das haben wir im Rücken und oft genug im Nacken, wenn wir in der Kirche sitzen. Turbulenzen, Unruhe, Schwierigkeiten, Wüste, Leere, Bedrohendes. Aber Gott läßt es nicht dabei. Sein Geist, seine Schöpfermacht ist auch da. Gott überläßt dem Chaos nicht das Feld.

 

 

 

Treten Sie ein.....

Wenn Sie hereinkommen, wenden Sie sich unwillkürlich dem Chaos der hinteren Fenster zu. Darin können wir ein Bild von uns und der Welt erkennen.

Dann wenden wir uns davon ab und gehen auf Gott zu.

Wer will, kann sich diese Bewegung im Hineinkommen bewusst machen und so das Hineingehen als stille Tauferneuerung vollziehen: Die Absage an das Böse und das Sich-Gott-neu-anvertrauen.

Dazu halten wir an unserem Platz noch stehend kurz inne, nehmen mit Dank an, daß wir hier angesichts des Heiles, das Gott für uns bereit hält, anwesend sein dürfen, bitten um seinen Geist und Gnade und lassen uns dann hier vertrauensvoll nieder.

 

Schauen Sie....

„Ich bin, der ich bin;

Ich bin, als der ich mich erweisen werde“,

so stellte sich Gott dem Mose bei dessen Berufung vor. Gott ist Mose also fremd. Er kennt ihn gar nicht wirklich – nur Ahnungen sind da. So kann unser Wissen und Ahnen um Gott verführerisch und trügerisch sein. Denn wenn auch seine Zuwendung und Güte verläßlich ist und fest steht, so ist sie doch auch jeden Morgen neu und persönlich.

 

Gott erweist sich jedem, der den Weg auf SEINEN Ruf hin geht, anders. Man kann sich und soll sich auf kein Bild festlegen und daran nur hängen. Gott ist doch ein lebendiger Gott.

Darum bietet Gott in seinem Wort uns eine Fülle von Hinweisen, Bildern und Vergleichen an, die zur Rechten und zur Linken unsern Weg säumen, uns

·         Halt geben können,

·         Quelle der Inspiration sein können

·         Schatz der Erinnerung sein können,

·         Ruf zu neuem Aufbruch sein können.

 

 

Die Gestaltung der Fenster ist aus dem Boden biblischer Worte erwachsen. Worte, in denen Gott sich uns vorstellt, einen Blick in sein Herz gewährt, an seine Taten erinnert und uns immer zugleich zum Aufbruch ruft.

 

Im folgenden finden Sie die Bibelstellen, die Ausgangspunkt der Gestaltung für ein Fenster waren, abgedruckt. 

 

Nehmen Sie sich die Zeit,

die Texte den Fenstern zuzuordnen.

 

Erinnern Sie sich an biblische Geschichten, Gestalten, Verse und Lieder, mit denen Gott Sie bis hierher begleitet hat.

 

Vielleicht machen Sie die Erfahrung vieler:

Da ist mehr als man zuerst meint.

 

 

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(Fensterentwürfe:                  Tobias Kammerer, Rottweil;

Ausführung:                          Fa. Derix, Taunusstein;

Beratung zur Farbgestaltung und Ausführung der Malerarbeiten:                  Fa. Josef Eichholz, Bad Laer)

Willkommen…..
…... in der Evangelischen Kirche zu Salzkotten

Acht Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges wurde der Grundstein für diesen Kirchbau gelegt.

Da infolge des Krieges und der Vertreibung aus den Ostgebieten des damaligen Deutschen Reiches die Zahl der Evangelischen in Salzkotten stark angewachsen war, wünschte sich die Gemeinde sehr einen eigenen Versammlungsort für die Feier der Gottesdienste.

Unter der Leitung des damaligen Pfarrers Harry Schulz entstand eine einfache und zweckmäßige Kirche. Die Spende einer brasilianischen lutherischen Synode hatte den Bau ermöglicht.