Unsere Gemeinde, unsere Stadt:

Die Evangelische Kirchengemeinde Salzkotten ist eine Diaspora-Gemeinde, die am alten Hellweg, der jetzigen B1, ca. 10 Kilometer südwestlich vor Paderborn liegt. Das Gebiet der Kirchengemeinde umfasst 75 qkm. Darin liegen Ortsteile Salzkotten-Stadt, Verne, Upsprunge, Verlar, Schwelle, Holsen, Winkhausen, Mantinghausen und Thüle. (Der Ortsteil Scharmede gehört zur Kirchengemeinde Elsen und die Ortsteile Niedern- und Oberntudorf gehören zur Kirchengemeinde Büren-Fürstenberg).
In unserer Kirchengemeinde leben ca. 2.800 Gemeindeglieder. Der Anteil der Evangelischen an der Gesamtbevölkerung beträgt ca. 15 Prozent.


Salzkotten ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und gehört zum Kreis Paderborn im Süden des Regierungsbezirkes Detmold, welcher mit der Region Ostwestfalen-Lippe identisch ist. Geographisch und kulturell ist sie dem Bürener Land zuzuordnen.

Von der Lippeniederung im Nordwesten und Norden über den östlichen Hellwegraum reicht Salzkotten bis zur östlich des Almetales liegenden Paderborner Hochfläche im Südosten und befindet sich damit im südöstlichen Winkel der Westfälischen Bucht. Die Einwohnerzahl der Satdt Saltzkotten betrug am 31.12.2013 = 24.547.

1. Historische Entwicklung

Die Entwicklung der Kirchengemeinde Salzkotten ist geprägt durch ihre geografische Lage    - im Hochstift Paderborn- und durch die Reformation und Gegenreformation. War die Stadt Salzkotten im 16. Jahrhundert dabei, zum Protestantismus zu wechseln, führte die, besonders im Hochstift Paderborn, rigide durchgeführte Gegenreformation dazu, dass es nach dem 1. Weltkrieg in Salzkotten nur etwa 100 Evangelische gab. Diese gehörten – mit Mitchristen aus der Umgebung, insgesamt etwa 310 Christen- der im Jahre 1841 gegründeten Kirchengemeinde Geseke im Kreis Soest an. Die Gemeinde gehörte, nach einer Aussage des damaligen Superintendenten des Kirchenkreises Soest, „zu einer der bedrängtesten Diasporagemeinden Westfalens“. Durch Flucht und Vertreibung aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reiches im bzw. nach dem 2. Weltkrieg, fanden viele Menschen, vor allem aus Pommern, Schlesien und Ostpreußen, im Paderborner Raum eine neue Heimat. Die Zahl der Evangelischen in Salzkotten wuchs auf über 2.000 an.

1951 errichtete die Landeskirche für den Seelsorgebezirk Salzkotten der Kirchengemeinde Geseke eine eigene Pfarrstelle.

1956 wurde die Kirchengemeinde Salzkotten als selbstständige Gemeinde errichtet und dem Kirchenkreis Arnsberg zugeordnet.

1965 wurde Salzkotten ausgegliedert und dem Kirchenkreis Paderborn zugeteilt, der schon seit 1840 bestand.

Am 14.08.1954 konnte in Salzkotten eine Kirche ihrer Bestimmung übergeben werden. Ein Pfarrhaus wurde 1955, ein kleines Gemeindehaus 1972 errichtet.

Im heutigen Ortsteil Verne rechtfertigte die große Zahl der dort wohnenden Evangelischen die Errichtung eines kleinen Gemeindehauses mit einem Gottesdienst- und Gruppenraum im Jahre 1972, das den aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten stammenden Vertriebenen seitdem ein Heimatzeichen geworden ist.

Die Kirchengemeinde ist in den 1990er Jahren geprägt und bereichert worden durch den Zustrom vieler russlanddeutscher Aussiedlerfamilien.


Das Gemeindehaus in Salzkotten reichte für die Bedürfnisse einer größer werdenden Gemeinde nicht mehr aus. Im Jahre 1997 konnte ein durch Um- und Anbau vergrößertes Gemeindehaus eingeweiht werden.

Die Kirche in Salzkotten wies zur Jahrtausendwende starke Schäden am Mauerwerk und Fenstern auf, so daß eine Renovierung unumgänglich war. 
Zu ihrem 50. Geburtstag konnte die renovierte Kirche mit neuer Farbgestaltung und neuen Kirchenfenstern der Gemeinde übergeben werden.

 

 

Die evangelische Kirche zu Salzkotten

Bis zum Bau einer eigenen Kirche mußten die evangelsichen Christen in Salzkotten ihre Gottesdienste in Schulräumen und Sälen feiern. Zu Beginn der 50er Jahre gelang es Pfarrer Harry Schulz, Planungen für einen Kirchenneubau einzuleiten. Ohne finanzielle Hilfe der basilianischen lutherischen Synode Rio Grande del Sol wäre der Bau nicht möglich gewesen. Der Grundstein wurde am 27. September 1953 gelegt, und am 15. August 1954 konnte die Einweihung vorgenommen werden.

Bis zum Jahr 2004 blieb die Kirche in ihrer Bausubstanz und Ausstattung unverändert. „Die schlichten, beinahe kargen Formen der Kirche verweisen auf die nur in geringem Mape vorhandenen finanziellen Mittel, sie sind aber ein hervorragendes Beispiel für die evangelsiche Kirchenbauarchitektur der frühen Nachkriegsjahre, die in der Darstelleung des Wesentlichen die Erfüllung ihrer Aufgaben sah.“ (N. Aleweld, 750 Jahre Stadt Salzkotten. Geschichte einer westfälischen Stadt, Band 2, hg. von der Stadt Salzkotten und Detlef Grothmann, Paderborn 1996, S. 689).
Im Jahr 2003/2004 erfuhr der Innenraum der Kirche eine erhebliche Umgestaltung. Neben neuer Farbgestaltung von Wänden, Decke und Bänken (hell, grau/blau), neuer Beleuchtung sind am auffälligsten sicher die neugestalteten Fenster, die nach Entwürfen von des Rottweiler Künstlers Tobias Kammerer von der Fa. Derix (Taunusstein) ausgeführt und montiert

 

Heinrich-Bocer-Gemeindehaus in Verne:
Seit 1972 existiert dieses kleine Gemeindehaus im Salzkottener Ortsteil Verne, in dem nach Salzkotten die meisten Evangelischen leben. Hier findet alle 14 tage Gottesdienst statt. Auf der kleinen Empore des Gottesdienstraumes übt der Posaunenchor, im kleinen Gruppenraum treffen sich z.B. die Frauen der Frauenhilfe und des Handarbeitskreises.

Das unter dem Kreuz plazierte auffällige Bild illustriert die Geschichte um den Namensgeber des Gemeindehauses: Heinrich Bocer. Dieser in Salzkotten geborene und aufgewachsene spätere bedeutende Jurist und Kanzler der Universität Tübingen hatte seine Heimatstadt nicht vergessen: Er hatte 1622 testamentarisch verfügt, aus seinem Nachlaß eine Stiftung zu gründen, aus deren Ertrag, der jährlich am 11.11. in Form von Zinsen anfiel, u.a. jeweils am 6. Januar (seinem Geburtstag) „an hausarme Leute in Salzkotten“ „grobes, wollenes Tuch“ zu verteilen